Festgedübelt in dem Turme,
hängt die Glocke an der Wand.
Der Küster trotzt dem Frühjahrssturme,
dann nimmt er schnell das Seil zur Hand.
Der Pfarrer lallt, ihm ist ganz übel,
er trank zu viel vom guten Wein.
grad kotzt er würgend in den Kübel,
dann stolpert er und fällt hinein.
Das Hemd beschmutzt, die Hose offen,
so liegt er da in seiner Not.
Heut hat er wieder Schnaps gesoffen,
Der Küster denkt schon er sei tot.
Allein muss er die Glocke schwingen,
die hat ein fürchterlich Gewicht.
Bald hört er alle Englein singen,
alleine schafft er’s wieder nicht.
Nun stolpert er und wächst um Längen,
die Glocke macht ein dumpfes Dröhn.
Der Küster bleibt am Seile hängen,
Jetzt läutet’s endlich, oh wie schön.
Der Pfarrer hat sich aufgerappelt,
das Läuten hat ihn aufgeweckt.
Der Küster noch am Seile zappelt,
die Glocke hat auch ihn erschreckt.
Nun kann vom Seil er sich befreien
und nimmt den Pfarrer bei der Hand.
Doch dieser muss schon wieder speien,
und füllt den Kübel bis zum Rand.
Die beiden wanken nun zur Stiege,
um von dem Turm hinab zu gehen.
Der Küster an der Treppe biege,
bleibt mit dem Pfarrer erst mal stehen.
Die Beiden wollen in den Keller,
dort, wo der gute Messwein liegt.
Der Pfarrer pöbelt: Mach doch schneller,
worauf er die Treppe runter fliegt,
Die Beiden haben nun gefunden,
wonach schon lange sie gelechzt,
Sie lassen sich den Messwein munden,
worauf der Pfarrer plötzlich ächzt:
Oh Schreck, die Mess‘ muss gleich beginnen,
ich muss nach oben, aber schnell.
Die Beiden rennen wie von Sinnen,
denn draussen wird es langsam hell.
Sie laufen sturmstreich wie besessen,
doch niemand hat sie wohl vermisst.
Beim Saufen haben sie vergessen,
dass heute gar nicht Sonntag ist.
Der Messwein ist schon wieder alle,
die beiden könnens nicht verstehen.
Der Küster muss in jedem Falle,
bei Aldi neuen kaufen gehen.
Der Pfarrer wankt zu seinem Bette,
ihm ist schon seit Stunden schlecht.
der Küster macht heut jede Wette,
die Mess fällt aus,ihm ist’s nur recht.
Denn beide haben sie getrunken,
von dem Messwein literweis.
Bis dass der Pfarrer abgewunken,
denn auch der Messwein hat sein Preis.
Der Pfarrer kann es gar nicht glauben,
das die Kollekte war nur trug,
Drei Hosenknöpfe, fünfzehn Schraugben,
für neuen Messwein nicht genug.
Was mach ich bloß, hört man in fragen,
vom Messwein ist nun nichts mehr hier.
Soll ich’s vielleicht ganz einfach wagen,
nehm ich statt dem Messwein Bier.
Gesagt , getan, schon ist im Kruge,
von dem Bier ein ganzer Guss.
Die Mess verging heut wie im Fluge,
Dem Pfarrer war’s ein Hochgenuss.
Heut ist die Mess ihm wohlgelungen,
der Pfarrer kann zufrieden sein.
der Kirchenchor hat schön gesungen,
auch die Kollekte war nicht klein.
Der Küster läutete die Glocke,
zur rechten Zeit, oh wunderbar.
Er hing am Seil im Bratenrocke,
der Pfarrer predigt im Talar.
Nun ziehen aus die Sonntagssachen,
der Küster und der Herr Pastor.
Dann hört man beide fröhlich lachen,
denn heute haben sie was vor.
Seit langem nun schon vorgenommen,
so muss es heut nacht endlich sein.
die Glocke, doch schon arg verkommen,
wird gesäubert strahlend rein.
Sie wird geputzt, poliert, gewaschen,
damit sie strahlend sauber ist.
Dabei leeren sie ein paar Flaschen,
bis der Hahn kräht auf dem Mist.
Hei, was hagben sie gerackert,
geleuchtet nur vom Mondenschein.
Manchmal hat ein Huhn gegackert,
ansonsten waren sie allein.
Nun hängt sie da in ihrem Glanze,
die Glocke klingt in einem fort.
Es spielt die Orgel auf zum Tanze,
denn heut ist Kirchweih hier am Ort.